Als an einem Freitagnachmittag eine trächtige Hündin geröntgt wurde, standen die Azubis unserer Praxis schon gespannt hinter der Tür, sollte dies etwa einen Kaiserschnitt geben? Aus Azubi-Sicht eine unheimlich spannende Sache!
Die Hündin durfte die Welpen selbst zur Welt bringen, was natürlich auch der bessere Weg war.
Dass die Azubis an diesem Abend dann doch noch zu ihrem Kaiserschnitt und sogar einem Kaiserschnitt der ganz besonderen Art kommen würden – damit hätte niemand gerechnet:

Am späten Nachmittag wurde die Bartagamen Dame „Like-China“ mit Verdacht auf Legenot vorstellig. Zunächst wollten wir ihr ebenfalls die Chance zu geben, Ihre Eier auf natürlichem Weg bekommen zu lassen und spritzten ihr ein Medikament, das Wehen auslöst. Wenig später ging es Like-China gar nicht gut. Ihr sonst so schön orangener Kamm verfärbte sich dunkel und sie bekam Schnappatmung. Es folgte die Einleitung der Narkose, um sie aus der post-ovulatorischen Legenot (das bedeutet, dass die Eier im Bäuchlein schon voll entwickelt sind) zu befreien. So kamen die Azubis dann doch noch zu ihrem Kaiserschnitt, den auch alle höchst interessiert verfolgten.
Im Laufe der OP stellte sich noch eine weitere Besonderheit heraus: Like-China hatte nicht nur eine post-ovulatorische Legenot, sondern auch eine prä-ovulatorische (vorhandene Ei-Anlagen, eidotterförmig und ohne Schale). Nachdem wir alles entfernt hatten kam Like-China 50g leichter auf unsere Station zur Intensivüberwachung.

Mittlerweile hat Like-China alles gut überstanden und mittlerweile auch schon wieder fleißig zugenommen, worüber wir uns natürlich sehr freuen.