Als der hübsche Mikesch an einem Donnerstagmorgen bei uns zur Zahnsanierung abgegeben wurde, machten wir uns eher sorgen um seinen Kreislauf, als um unsere Hände.
Der elfjährige Kater ist nämlich nierenkrank und sollte deshalb besonders schonend in Narkose gelegt, mit einer Infusion unterstützt und intensiv überwacht werden.
Dass er auf die ganze Prozedur jedoch so gar keine Lust hatte zeigte er uns bereits beim Legen des Venenzugangs. Er schlug mit ausgefahrenen Krallen nach unserer Ärztin: „Ich und alt? Und schlapp? Von wegen! Ich hab so gar keine Lust auf euer betütteln! Und schon gar nicht auf eine Infusion oder gar Narkose! – Fauchhhh!“
Auch wenn man den Kater verstand, half dies leider nichts – einige seiner Zähnchen waren einfach so schlecht, dass sie gezogen werden mussten.
So gelang es uns, nach dem ein oder anderen Kratzer, sowohl an Helferin als auch an Ärztin, den schlecht gelaunten Kerl in Narkose zu legen.
Ruhig schlafend, sah er wieder aus, als wäre er das sanfteste Tier überhaupt.
Ein paar Zähnchen weniger im Mäulchen, eine Infusion am Beinchen hängend, und gerade so wieder wach zeigte er uns aber schon wieder, wer hier der Kater auf Station war, als er die Helferin, die nach ihm schauen wollte verkratzte.
Beinahe das ganze Team wurde an diesem Tag von ihm gekennzeichnet.
Trotz – oder vielleicht gerade durch den ganzen Stress den er sich machte konnte der nierenkranke Kater bereits am Abend wieder topfit nach Hause entlassen werden um dort wieder ein Schmusekätzchen zu sein.
Auch wenn du uns nicht magst Mikesch – wir sind froh, dass du nun wieder ohne Schmerzen fressen kannst.